Der Marienkäfer

Drei Wochen lang ist die Larve ständig gewachsen. Eines Tages aber hört sie auf zu fressen und bleibt regungslos auf einem Blatt liegen. Die Larve klebt mit dem Hinterteil an einem Blatt und rückt sich nicht mehr. Dann reißt die Larvenhaut. Eine starre Puppe schlüpft heraus. Nach zehn Tagen beginnt die Puppe sich zu bewegen.

Oh, die Haut reißt entzwei! Aus der Hülle schlüpft ein gelber Marienkäfer ohne Punkte. Seine Flügeldecken sind zunächst noch weich, matt und rau wie eine Orangenschale. Der Marienkäfer ist mit dem Kopf voran geschlüpft. Er dreht sich um und trocknet sich in der Sonne. Die Flügeldecken verhärten sich langsam und beginnen zu glänzen. Die leere Hülle bleibt auf dem Blatt zurück. Der neugeborene Marienkäfer breitet die Flügel zum trocknen aus. Er ist bereit für sein neues Leben.

Wie durch Zauberhand erscheinen schwarze Punkte auf dem Rücken des Marienkäfers und dann wird er auch rot. Er hat von Anfang an Hunger und verschlingt jede Menge Blattläuse.

Plötzlich kommt eine Wanze auf den Marienkäfer zu. Aus! Mit sicherem Griff schnapt sich der Feind den kleinen Käfer und trägt ihn davon. Er hatte keine Zeit mehr, die üble riechende Flüssigkeit ab zu sondern, mit der er seine Feinde abschreckt. Die meisten Tiere meiden jedoch rote Insekten.

Der Winter kommt.

Wenn es friert, verschwinden die Blattläuse. Die Marienkäfer haben sich aber genug Fett und Zucker angefressen, um fünf Monate fasten zu können. Sie wandern aus den Gärten in Felsspalten, unter Dachträger oder in andere Verstecke, wo sie vor der Kälte geschützt sind. Die Überlebenden warten auf die erste Frühlingswärme. Dann gibt es wieder was zu fressen.

 

(Text zusammengestellt aus dem Heft: „Der Marienkäfer“ aus der Reihe „Meine große Tierbibliothek“ 

Zusammenstellung, Zeichnungen und Plakat von Erdbeere – 4. Schuljahr,
Emma – 3. Schuljahr, Kirsche – 4. Schuljahr.)